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14. Norddeutsche Geothermietagung – Projekte

Die Norddeutsche Geothermietagung am 23.05.2023 hat ein überwältigendes Interesse an nachhaltiger Wärmeversorgung gezeigt. Der große Saal war komplett gefüllt, sodass die Teilnehmenden teilweise stehend oder auf Heizkörpern Platz fanden. Letzteres gehört in Zukunft wohl der Vergangenheit an. Denn der Trend geht ganz klar zu Wärmepumpen – und diese reizen ihre volle Effizienz bekanntermaßen vor allem in Kombination mit Flächenheizungen aus.

Dass dies nicht immer der Fall sein muss, bewies Dr. Jens Clausen vom Borderstep Institut, der von Wärmepumpenanwendungen im Bestandsbau von sanierten Wohnungen berichtete. Gerade im Bestand spielen erdwärmegekoppelte Wärmepumpenanlagen durch ihre Unabhängigkeit von Außentemperaturen ihren Vorteil aus und führen zu hohen Wirkungsgraden.

Wir freuen uns, dass die M&P ENERGY schon im zweiten Jahr in Folge mit einem Vortrag vertreten war. Unser Prokurist Marius Raabe berichtete von Erfahrungen bei Planung und Betrieb von Erdwärmesondenfeldern zur Versorgung von fünf Mehrfamilienhäusern in Hannover. Dabei machte er deutlich, dass es auch im Neubau Optimierungspotential gibt.

Grundsätzlich ist die Erschließung von Erdwärme in Norddeutschland sehr gut umsetzbar und nur in wenigen Regionen mit Einschränkungen versehen. In vielen Bereichen in Niedersachsen und auch im Beispielprojekt in Hannover steht nach wenigen Metern oberflächennaher Sande der Tonstein an. Da dieser nicht wasserführend ist, geschieht die Übertragung von Wärme über das Gestein selbst (konduktiv). Der Betrieb als reine Wärmequelle zu Heizzwecken führt hier langfristig zum Auskühlen des Bodens, weil der jährliche Entzug der natürlichen Nachlieferung überwiegt. Gleichzeitig bietet ein Erdwärmesondenfeld im Festgestein den Vorteil eines saisonalen Wärmespeichers. So kann Abwärme im Sommer sehr verlustarm bis in den Winter gerettet werden. Zudem profitiert man über den gesamten Betriebszeitraum von gleichbleibend guten Vorlauftemperaturen der Wärmepumpe und hoher Effizienz.

Dieses Prinzip hat man sich auch im Gundlach [MR1] Projekt Herzkamp in Hannover zu Nutzen gemacht. Hier werden die Sondenfelder durch sog. PVT – einer Kombination von Photovoltaik und Solarthermie – im Sommer aktiv regeneriert. Diese kombinierten Module nutzen die verfügbare Dachfläche optimal aus. Hinter den PV Zellen zirkuliert ein Fluid und kühlt das Modul. Dies führt gerade bei besonders hohen Temperaturen zu bis 30 % höheren Stromerträgen. Die so entstehende Abwärme lässt sich zur Warmwasservorwärmung nutzen. Die Überschüsse werden zur aktiven Regeneration des Untergrundes genutzt. Heraus kommt eine sehr effiziente Anlage, die zu einem geringen Stromeinsatz der Wärmepumpe führt und komplett ohne fossile Energie auskommt. Über eine kaltes Nahwärmenetz ließe sich so auch Abwärme (Bäcker, Abwasserkanal, Prozesswärme, o.ä.) im saisonalen Untergrundspeicher nutzen.

Erdwärme ist seit Jahrzenten erprobt, gewinnt gerade aber mehr an Bedeutung denn je. Das sieht auch Umweltminister Christian Meyer so, der persönlich mit einer landespolitischen Impulsrede zu einer gelungenen Veranstaltung beigetragen hat.

Rückblick und Vorträge: Rückblick auf die 14. Norddeutsche Geothermietagung – Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (klimaschutz-niedersachsen.de)

Kommt die Erdwärmeerschließung auch für Ihr Quartier in Frage?
Gerne prüfen wir Ihnen die Eignung!

Wir als Projektteam der M&P ENERGY GmbH sind stolz die Wärmewende voranzutreiben.

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